In ganz Österreich versetzten Schneemassen und die damit verbundene hohe Lawinengefahr Einsatzkräfte viele Wochen in Alarmbereitschaft. Auch das Salzkammergut war betroffen. Mehrere Lawinen verschütteten Straßen und schnitten Haushalte von der Außenwelt ab. Wir haben Mitte Februar 2019 bei Peter Wallner (EDV-Koordinator) nachgefragt, wie Ebensee diese außergewöhnliche Situation bewältigt hat.

Gemdat: Sehr geehrter Herr Wallner, herzlichen Dank, dass Sie sich Zeit für ein Gespräch nehmen. Können Sie sich an einen Winter mit so hohen Niederschlägen erinnern?


2006 war ein von Niederschlägen geprägtes Jahr. Es gab mehr Schnee als im heurigen Winter. Durch die „stabilere Konsistenz“ der Schneemassen ist es aber nicht zu einer so hohen Lawinengefahr gekommen. Heuer mussten wir damit rechnen, dass es durch den großen Schneedruck und die instabilen Schneemassen jederzeit zu einer Lawinenauslösung kommen kann.

Gemdat: Sie hatten mit mehreren Lawinen und deren Folgen zu kämpfen. Was ist passiert?


Aufgrund der akuten Lawinensituation waren zahlreiche Straßen gesperrt. Anfang Jänner 2019 gingen zwei Lawinen ab und verschütteten dabei Bereiche einer Gemeindestraße.

Die Bundesstraße B 145 wurde von der Lawinenwarnkommission zwischen Ebensee am Traunsee und Bad Ischl im Bereich Kösslbach für einen Zeitraum von zehn Tagen aufgrund der extrem hohen Lawinengefahr für den gesamten Verkehr gesperrt. Ein Umfahren war nur sehr großräumig über die Großalm Landesstraße und das Weißenbachtal möglich.


Gemdat: Das war bestimmt auch für Sie in der Gemeindeverwaltung und für Bürgermeister Siller eine schwierige Zeit! Wie haben Sie Ihre Bürgerinnen und Bürger auf dem Laufenden gehalten?


Wir waren ständig mit den Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt. Kommunikation ist in solchen Situationen das Allerwichtigste. Deshalb muss man als Gemeinde alle Kommunikationskanäle nutzen, die einem zur Verfügung stehen. Website, Facebook, Gem2Go und das SMS Info-Service waren dabei sehr hilfreich. Die Gem2Go-App mit den Push-Benachrichtigungen wurde von vielen genutzt um die neueste Nachricht zur Situation direkt am Smartphone angezeigt zu bekommen. Mit dem SMS Info-Service der Gemdat OÖ konnten wir auch Leute erreichen, die kein aktuelles Smartphone nutzen bzw. keine Push-Nachrichten erhalten können.

Bürgermeister Markus Siller war sehr gefordert und hatte für die Gemeindeverwaltung und alle Bürgerinnen und Bürger stets ein offenes Ohr. Das rechnen wir ihm hoch an. Das ist schon super, wenn der Bürgermeister selbst Informationen über mögliche Sperren einholt und auf allen möglichen Kanälen verteilt.

Gemdat: Schön zu hören, dass das Service der Gemeinde so gut angenommen wurde. Was bedeutet das in Zahlen?


Der Beitrag über die Sperre der B145 auf Facebook wurde beispielsweise über 30.000-mal aufgerufen und konnte rund 6.000 Interaktionen verzeichnen. Die Website zählte im Jänner weit über 40.000 Seitenaufrufe. Das ist Rekord. Auffällig ist auch, dass wir sehr viele Zugriffe von mobilen Endgeräten verzeichnen konnten.


Gemdat: Was kann man als Gemeinde für die Zukunft mitnehmen und verbessern?


Wir wollen noch mehr Bürger für Gem2Go Push-Nachrichten begeistern. Heuer werden wir Gem2Go stark bewerben. Die Vorteile in solchen Situationen liegen auf der Hand. Die Bürgerinnen und Bürger sind schneller und vor allem richtig informiert. Falschmeldungen und Panikmache können auf diesem Medium ausgeschlossen werden und dies entlastet neben den Einsatzkräften auch die Verwaltung.


Gemdat: Danke für das informative Interview!

(c) Marktgemeinde Ebensee

Bgm. Markus Siller (re.) und Peter Wallner (li.) nutzen Gem2Go und SMS Info-Service als erfolgreiches Kommunikationsmittel.